Konzert in der Christuskirche begeistert mehr als 150 Harpstedter
Harpstedt – Mehr als 150 Besucher durften sich am späten Sonntagnachmittag in der Harpstedter Christuskirche über Musik der Extraklasse freuen. Unter dem Titel „Konzert für die Nachbarschaft“ spielten die aus der Samtgemeinde stammenden Hille Perl, Lee Santana und Hedwig Stahl mit weiteren Künstlern zugunsten der Wildeshauser Tafel. „Musiker reisen so viel und spielen so selten zu Hause. Darum habe ich gesagt: ,Zeigen wir doch mal den Nachbarn, was wir so machen➔“, lautete die einfache Erklärung der preisgekrönten Gambistin Perl für die zuvor ausgesprochene Einladung an die Harpstedter und Interessierte.
Den Anfang machte die Winkelsetterin auf der Viola da Gamba gemeinsam mit Lee Santana auf einer Laute. So ganz einfach sind die beiden Instrumentenfamilien nicht zu fassen, wurde deren Entwicklung doch im 15. Jahrhundert von verschiedenen Kulturen beeinflusst. Ihre Blütezeit erlebten sie während der Renaissance und im Frühbarock. Im 20. Jahrhunderts wurde die „Gambenfamilie“ wieder populärer, was vor allem einzelnen Musikern zu verdanken ist. Die gebürtige Bremerin Perl gehört zu jenen Gambistinnen. Gemeinsam mit dem Colnrader Lautenisten stellte sie einige Werke aus ihrem aktuellen Duoprogramm „European Variations“ vor.
Die musikalische Reise begann mit einem unbekannten Komponisten und einem spanischen Tanz, führte zu dem italienischen Musiker Vincenzo Bonizzi und endete vorerst bei Girolamo Kapsberger. Alle drei Interpretationen hatten internationales Niveau. Perl glänzte mit einer Virtuosität, die die Zuhörerschaft begeisterte, ebenso wie der silbrige Klang der Laute das Publikum faszinierte. Es sind Töne, die für unsere Ohren ungewöhnlich klingen, doch das Publikum wegen ihrer beinahe mystischen Ausstrahlung in ihren Bann zogen. Besonders positiv kam die Moderation mit Hintergrundwissen zu den Instrumenten, den Musikepochen und den Komponisten an.