Die Kirchenvorstandswahl war eine Motivationswahl. In vielen Gemeinden unseres Kirchenkreises gab es gerade einmal so viele Kandidierende wie Plätze. In anderen gab es lediglich die Mindestzahl von drei Kandidierenden. Dennoch ist in allen Gemeinden die Wahlbeteiligung gestiegen. Insgesamt haben 22,82 % der wahlberechtigten Kirchenglieder (gegenüber 13,25 % im Jahr 2018) ihre Stimme abgegeben. Dies ist für eine Kirchenvorstandswahl ein gutes Ergebnis und vor allem eine bemerkenswerte Steigerung. Sie macht deutlich: Auch wenn es nur selten eine echte Kandidatenauswahl gab, wollten die Gemeinden ihren Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorstehern mit ihrem Stimmzettel den Rücken stärken. Der Gang an die Urne war ein Zeichen des Dankes und der Solidarität der Gemeinden mit ihren Kirchenvorständen.
Unsere Kirchengemeinden befindet sich in einem dynamischen Veränderungsprozess. Dieser wird unsere Kirchenvorstände auch in den kommenden Jahren herausfordern. Die Wähler*innen scheinen zu spüren, dass ihre Vertreter*innen in diesen Zeiten Stärkung und Rückhalt brauchen. Dass bei der Gestaltung der Gegenwarts- und Zukunftsthemen künftig eine hohe Zahl an Jugendlichen und jungen Erwachsenen (unter 27 Jahren) mitwirken wird, ist besonders erfreulich. Sie werden neue Ideen und Perspektiven in die Vorstandsarbeit eintragen.
Erleichtert wurde der Anstieg der Wahlbeteiligung durch eine deutlich erleichterte Briefwahl, von der 64 % der Wählerinnen und Wähler Gebrauch machten. Ebenso auffällig ist aber auch, dass 30 % ihr Kreuz am Bildschirm machten und die erstmals ermöglichte Onlinewahl nutzten. Die engagierten Mitarbeitenden der Wahlbüros durften sich dagegen nur über wenige Urnengänger*innen (6 %) freuen. Vor allem mit der Onlinewahl hat die Landeskirche einen neuen, zukunftsweisenden Weg beschritten, der viele Menschen zur Stimmabgabe motivierte.
Die Kirchenvorstände des Kirchenkreises dürfen sich über diese Motivationswahl freuen. Sie werden diesen Rückenwind als Stärkung empfinden, die Angebote ihrer Kirchengemeinden auch in den kommenden sechs Jahren lebendig und segensreich zu gestalten.
Dr. Jörn-Michael Schröder, Superintendent