Hommage an Kultur und Sprache

20. November 2024

Doppelkonzert hätte bessere Resonanz verdient gehabt

Harpstedt – Lieder in plattdeutscher und Groninger Sprache haben Sabine Herrmann und Marlene Bakker am Samstagabend jeweils mit eigener Combo in der Christuskirche dargeboten. Nach einem Gastspiel im Gasthof Dahms in Littel folge nun in Harpstedt ein weiteres Doppelkonzert, verriet Justyna Owczarek, Kultursachbearbeiterin beim Landkreis Oldenburg. Zusammen mit der Kreis-Plattdeutschbeauftragten Sylvia Eilers und Klaus Corleis von der Konzerte-AG der evangelischen Christusgemeinde eröffnete sie den Abend – vor allerdings kleiner Zuschauerkulisse.

Schade eigentlich. Die Veranstaltung hätte ein größeres Interesse und eine bessere Resonanz verdient gehabt, denn beide Sängerinnen und ihre Bands überzeugten mit Liedern voller Emotionen, die anrührten und zu Herzen gingen. Dem Liedtextverständnis setzte allerdings vor allem das Groninger Platt, das eher westfriesischen Ursprungs ist, Grenzen. Herrmann und Bakker gelten als authentische Stimmen des Nordens und ihrer Heimat. Wer sowohl die norddeutsche als auch die niederländische Musikszene liebt, kennt oder entdecken wollte, fand sich in Harpstedt definitiv im richtigen Konzert wieder.

Im ersten Teil stand Marlene Bakker mit ihrer Band vor dem Publikum, im zweiten dann Sabine Herrmann. Die beiden Künstlerinnen verbanden in ihren Stücken moderne Indie-Pop-Elemente mit den regionalen Sprachen.

„Ihre Konzerte sind nicht nur musikalische Highlights, sondern auch eine Hommage an die jeweilige Kultur und Sprache, die sie mit einer unvergleichlichen Authentizität und emotionalen Tiefe zum Ausdruck bringen“, brachte Justyna Owczarek die Quintessenz treffend auf den Punkt. Alles in allem genoss das Publikum ein Musikerlebnis, das poetische Texte, eingängige Melodien und moderne Sounds zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen ließ.

Quelle: Kreiszeitung Online v. 20.11.2024