Sascha Maskow wird im Juli ordiniert
Harpstedt – Die Freude in der evangelisch-lutherischen Christusgemeinde Harpstedt könnte größer kaum sein: Im Juli bekommt Pastor Gunnar Bösemann endlich wieder hauptamtliche Unterstützung, und die extrem lange Vakanz auf der zweiten Pfarrstelle ist ausgestanden. Das Beste daran: Der „künftige Neue“, im Kirchenkreis Syke-Hoya bereits bekannt, gilt als besonders beliebt bei Jugendlichen. Obendrein hat er richtig Lust auf die Stelle. Sascha Maskow heißt er. Er wohnt noch in Syke und hat gerade sein Examen bestanden. Ein zweijähriges Vikariat in der Gesamtkirchengemeinde Syke-Barrien-Heiligenfelde liegt hinter ihm.
„Während der letzten Monate habe ich viel überlegt, wo es für mich hingehen könnte. Und ich habe tatsächlich schon immer mit einem Auge nach Harpstedt geliebäugelt“, sagt der 31-Jährige schmunzelnd und fügt hinzu: „Denn dort ist gerade dieser ganze große Arbeitsbereich mit Jugendlichen, Kindern und Familien frei. Das ist mein Traum-Arbeitsbereich, in den ich immer gerne gehen wollte.“
Für die Kinder- und Jugendarbeit schlägt sein Herz
Als Pastor Bösemann den künftigen jungen Kollegen direkt auf die vakante Stelle ansprach, war die Sache für Maskow glasklar: „Das passt ganz wunderbar. Ich bin sicher, dass ich mit Gunnar Bösemann sehr gut zusammenarbeiten kann. Harpstedt ist eine spannende Gemeinde – und die Christuskirche technisch voll ausgestattet. Dort laufen viele Konzerte und Veranstaltungen. Es gibt moderne Gottesdienstformate und diesen großen Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, für den mein Herz schlägt. Ganz besonders freut mich, dass im neuen Kirchenvorstand sogar drei Jugendliche dabei sind“, sagt Maskow.
In Buxtehude geboren und aufgewachsen in einem kleinen Dorf in der Gemeinde Ahlerstedt (Landkreis Stade), machte er zunächst eine kaufmännische Ausbildung. „Das hat mich zwar geprägt, war aber nicht mein Ding“, stellte er schnell fest. „Mein Wunsch war es immer, mit Menschen zusammenzuarbeiten.“
In der Kirche engagierte er sich schon früh: „Nach meiner Konfirmation hatte ich meinen Platz in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit gefunden. Ich habe viele Kinder- und Jugendfreizeiten begleitet, mit großer Freude Andachten vorbereitet und bin gerne mit anderen über Gott und den Glauben ins Gespräch gekommen. Da lag es mehr als nahe, einen kirchlichen Beruf auszuüben.“
Der Respekt vor dem Nachholen des Abiturs und vorm Studieren war groß. In seiner Familie sei er der erste, der sich nach der Ausbildung noch mal umentschieden, das Abitur nachgeholt und ein Studium aufgenommen habe, erzählt Sascha Maskow. „Gerade Theologie, ein so langes Studium mit drei alten Sprachen, war erst mal alles andere als selbstverständlich für meine Familie.“ Zunächst absolvierte Maskow dann ein Praktikum bei der Lebenshilfe. Das bestärkte ihn in seinem Wunsch, einen Beruf zu ergreifen, in dem Seelsorge und soziale Arbeit eine große Rolle spielen. Er entschied sich fürs Theologiestudium in Kiel und Göttingen, für ein Gemeindepraktikum in Seevetal, für eine Seelsorgeausbildung an der Medizinischen Hochschule Hannover und ein Auslandspraktikum in Äthiopien.
Nach dem ersten Examen begann er das Vikariat, die praktische Ausbildung zum Pastor, in der Gesamtkirchengemeinde Syke-Barrien-Heiligenfelde.
Vier Assistenten in feierlicher Amtshandlung
Am Sonnabend, 13. Juli, wird Sascha Maskow nun von Regionalbischof Friedrich Selter in einem Festgottesdienst in der Harpstedter Christuskirche ordiniert. Damit tritt er seine erste (Dreiviertel-)Stelle als fertig ausgebildeter Pastor an. Die Ordination, die Segnung und Sendung in das Amt des Pastors, beginnt um 14 Uhr.
Vier Assistenten werden Maskow während der feierlichen Amtshandlung begleiten: Pastor Christian Kopp aus Syke, der in den vergangenen zwei Jahren Mentor war und Freund geworden ist, Catharina Lamm, Studienkollegin und enge Freundin aus Kiel, Dominik Wolters aus Syke-Wachendorf („Wir haben uns im Studium in Göttingen kennengelernt und angefreundet. Er und seine Familie haben mir den Start hier in der Region Syke sehr erleichtert“) und ein Überraschungs-Beistand aus dem künftigen neuen Wirkungskreis.
Im Teampfarramt wird Maskow gemeinsam mit Pastor Gunnar Bösemann ab Juli für rund 4.700 Gemeindemitglieder aus Harpstedt und den umliegenden Dörfern Beckeln, Dünsen, Kirchseelte, Groß Ippener, Prinzhöfte und Winkelsett zuständig sein.
Er beginnt zunächst mit einer Dreiviertelstelle, weil er nebenbei noch promoviert, und zwar zum Thema „Inklusion im Gottesdienst – was muss getan werden, damit alle dabei sein können, die dabei sein wollen?“
Wegen der laufenden Modernisierung des Gemeindehauses in Harpstedt, in dem sich die Pfarrwohnung befindet, zieht er zunächst für ein Dreivierteljahr in eine Übergangswohnung. Auch in der Feuerwehr will er mitmachen.
Quelle: Kreiszeitung 22.05.2024