„Wir haben Verantwortung für alle, die unsere Angebote nutzen“

Nachricht 22. Mai 2024

Synode des Kirchenkreises Syke-Hoya beschließt neues Schutzkonzept zur Prävention von sexualisierter Gewalt

Einstimmig verabschiedeten die Mitglieder der Synode das Schutzkonzept. Foto: Thorsten Runge

SYKE (tor). Der Kirchenkreis Syke-Hoya hat ein neues Konzept zur Prävention sexualisierter Gewalt beschlossen. Einstimmig verabschiedeten die Mitglieder der Kirchenkreissynode das 53-seitige Papier. Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder verwies dabei auf die jüngst veröffentlichte „ForuM“-Studie, in der sexualisierte Gewalt in der Evangelischen Kirche seit 1945 untersucht worden war. „Diese Studie hat unterschiedliche Problemlagen aufgezeigt“, betonte Schröder. „Sexualisierte Gewalt hat viele Facetten und geschieht nicht nur in körperlichen Übergriffen, sondern auch in Sprache, Gesten und Berührungen.“ Dem will der Kirchenkreis mit dem Schutzkonzept und einer umfassenden Schulung all seiner Verantwortungsträger*innen und Mitarbeitenden begegnen.

„Wir brauchen eine Sensibilisierung und Klärung unserer Strukturen und der Kultur unseres kirchlichen Miteinanders, weil Eltern uns ihre Kinder anvertrauen und wir Verantwortung für die Menschen haben, die unsere Angebote nutzen und besuchen. Wir wollen bei der Prävention sexualisierter Gewalt aber auch deshalb klarer, aufmerksamer und sensibler werden, weil dies unserem christlichen Selbstverständnis entspricht“, so Schröder.

Diakon Florian Elsner, Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder und Diakonin Gianna Leja stellen dem Parlament des Kirchenkreises das neue Schutzkonzept vor. Foto: Thorsten Runge

„Das Konzept ist eine Grundlage, die jetzt in allen Arbeitsbereichen mit Leben gefüllt werden muss“, ergänzte Kirchenkreisjugendwart Florian Elsner, der gemeinsam mit Diakonin Gianna Leja auf den zweijährigen Prozess verwies, in dem das Konzept durch eine Arbeitsgruppe erstellt worden ist. Das Schutzkonzept bildet einen verbindlichen Rahmen und soll zugleich den Kirchengemeinden und Einrichtungen des Kirchenkreises als Hilfestellung dienen. Diese sollen bis Ende des Jahres eigene Schutzkonzepte erstellen. Zugleich ist eine groß angelegte Schulungskampagne angelaufen, in der alle Kirchenvorsteher*innen und Mitarbeitende in Bezug auf den Umgang mit sexualisierter Gewalt sensibilisiert werden

Außerdem berichtete der Superintendent noch von einem neu eingerichteten Arbeitskreis, der sich derzeit mit der Bewertung und Kategorisierung von kirchlichen Gebäuden befasst. „Aufgrund sinkender Finanzmittel werden wir in den kommenden Jahren einige Gebäude anders nutzen oder uns von ihnen trennen müssen“, so Schröder.

Ausführlich informierte Jörn-Michael Schröder im Anschluss über das Ergebnis der Kirchenvorstandswahlen im Kirchenkreis. Die Wahlbeteiligung sei insgesamt um zehn Prozent gesteigert worden, insbesondere durch die Brief- und Online-Wahl. Dieser Zuwachs sei erstaunlich, da insgesamt weniger Kandidierende zur Wahl standen. Viele Kirchengemeinden würden in den kommenden sechs Jahren von kleineren Kirchenvorständen geleitet werden, obwohl die Aufgaben nicht weniger werden.

Die Wahl sei also offenbar eine „Motivationswahl“ gewesen, „ein Zeichen des Dankes und der Solidarität der Gemeinden mit ihren Kirchenvorständen“, freute sich Schröder über „dieses starke Zeichen“.

Thorsten Runge