Die Teamer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde gestalten Jugendgottesdienste selbst. Nie läuft dabei alles rund. Das sind ihre Pläne für das Jahr 2023.
Harpstedt – (Kreiszeitung 17.03.2023 - Marten Vorwerk) „Bei den Jugendgottesdiensten läuft eigentlich nie alles glatt, sonst wäre es ja auch langweilig“, sagt Sarah Oelve lachend. Sie gehört zu den Teamern der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Harpstedt. Die Gruppe besteht aus etwa 25 Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren, die die Pastoren unterstützt und selbst dreimal im Jahr einen Jugendgottesdienst organisiert und gestaltet. In einem Gespräch mit unserer Zeitung erzählen die Teamer, warum es immer mal Texthänger gibt und was sie im Jahr 2023 vorhaben.
"Wir sind diejenigen, die bei Gottesdiensten bei der Musik, der Technik oder dem Licht unterstützen und dem Kirchenteam unter die Arme greifen“, erzählt Oelve. Drei Höhepunkte stehen jährlich an. „Eigentlich sind es vier. Bei der Osternacht helfen wir viel mit“, sagt sie. Am Ostersonntag zündet Ralf Corßen vom Kirchenvorstand, der die Teamer zusammen mit Pastor Karsten Damm-Wagenitz und Unterstützer Karsten Wenkel begleitet, das Feuer für die Osternacht auf dem Kirchplatz an – um 4.30 Uhr. Um 5.30 Uhr beginnt die Andacht „Das ist immer eine schöne, ruhige Atmosphäre so früh im Dunkeln mit all den Kerzen in der Kirche“, schwärmt Corßen.
Einen Tag vor der Konfirmation gestalten sie ihren ersten Gottesdienst
Am Samstag, 17. Juni, gestalten die Teamer ihren ersten eigenen Gottesdienst in diesem Jahr. Traditionell laden sie dazu einen Tag vor der Konfirmation ein. Die Predigt hält jemand aus der Gruppe. Dabei laufe längst nicht immer alles rund. „Neben der Schule bleibt einfach nicht so viel Zeit, jeden Text perfekt zu lernen“, gibt Hauke Winter, der ebenfalls zu den Teamern gehört, zu.
Besonders kreativ zeigen sich die Kirchenanhänger jährlich beim Krippenspiel an Weihnachten. „Die Grundgeschichte ist da. Drumherum gestalten wir das Spiel auf etwas andere Art“, so Corßen. Boote, Autos oder Mofas seien dabei gewesen. Auch für dieses Jahr werden sie sich etwas Besonderes ausdenken, versprechen die Jugendlichen.
Neue Sprecherin gesucht
Für die 19-jährige Marie Hopp, die wegen ihres Studiums nur noch selten an den Teamertreffen teilnehmen kann, gilt es, einen Ersatz-Sprecher zu bestimmen. „Der ist zum Beispiel dafür verantwortlich, im Gemeindebrief einen Artikel zu schreiben – und zwar darüber, was im nächsten Jugendgottesdienst Thema sein wird“, erzählt Corßen.
Auch die Teamerfahrt muss geplant werden. Einmal im Jahr fährt die Gruppe für etwa eine Woche weg. „Wir waren in Schweden und in der Schweiz. Da haben wir unseren ehemaligen Pastor Timo Rucks besucht“, erzählt Corßen. Für dieses Jahr suchen die Kirchenanhänger ein Ziel in der Nähe. Nachtwanderungen oder Kino-Abende stehen für 2023 ebenfalls auf der Agenda.
Die meisten kommen durch den Konfirmandenunterricht zu den Teamern
Wie man zum Teamer wird, erzählt Tom Hering. „Durch den Konfirmandenunterricht bin ich darauf aufmerksam geworden und hatte Lust, hier mitzumachen“, sagt er. Viele der heutigen Teilnehmer kamen über die Konfirmation dazu. Sie treffen sich jeden Dienstag ab 17.30 Uhr im Pfarrhaus.
Aus den Kirchenanhängern ist zudem eine Jugendband entstanden, die bei Gottesdiensten auftritt. „Die Jugendlichen haben beim Kirchenvorstand ein Stein im Brett. Sie machen das alles ehrenamtlich. Sie haben schon das eine oder andere Statement gesetzt“, lobte Corßen und ergänzte: „Zu unseren Treffen kann jeder vorbeikommen, egal welche Konfession er oder sie hat.“
Quelle: Kreiszeitung Online 17.03.2023