Lieber Andreas, Du bist seit dem 2. Februar unser Küster. Gefällt es Dir bei uns?
Ja, ich bin sehr gerne hier. Ganz toll fand ich, dass viele Leute mir am Anfang gesagt haben: „Schön, dass sie da sind!“. Das, obwohl mich eigentlich keiner kannte. Die haben sich richtig gefreut und das hat mir Mut gemacht. Ich finde es schön, wie hier miteinander umgegangen wird. So menschlich. Bei früheren Arbeitsstellen war der Ton manchmal rauer. Hier fahre ich morgens zur Arbeit und habe keine Bauchschmerzen. Ich mag meine Aufgabe. Weil man viel mit Menschen zu tun hat. Weil sie so vielseitig ist und man drinnen und draußen arbeitet. Außerdem ist man immer in der Kirche und kann mal mit „Ihm“ reden.
Was hast Du eigentlich gemacht, bevor Du in die Kirchengemeinde Harpstedt kamst?
Ich komme gebürtig aus Cloppenburg und bin da aufgewachsen. Nach der Schule habe ich Maler und Lackierer gelernt und in dem Beruf gearbeitet. Zuletzt habe ich im Freizeitzentrum Hatten gearbeitet.
Wie kam es, dass Du Dich hier beworben hast?
Also, ich bin schon als Kind gerne in die Kirche gegangen. Vor einiger Zeit wurde dann ein früherer Arbeitskollege von mir Küster. Ich war immer ein bisschen neidisch auf ihn, wenn er davon erzählte. Und dann kam die Anzeige für die Küsterstelle in Harpstedt und ich dachte: „Das passt genau auf mich“.
Du hast mir einmal erzählt, dass Deine früheren Chefs Dich gerne zu den „schwierigen Kunden“ geschickt haben, weil Du gut mit ihnen zurechtkamst.
Ja, das stimmt. Ich hab‘ die immer erstmal reden lassen. Wenn man mit Menschen zu tun hat, dann hilft es meistens, ihnen erst einmal Raum zu geben und sie „drankommen zu lassen“. Dann kommen sie in der Regel recht schnell runter, auch wenn man ihnen nicht alles recht machen kann. Empathie nennt man das glaube ich. Mir hat es nie etwas ausgemacht, anderen diesen Raum zu geben und ich kam da gut mit zurecht.
Du hast also gerne mit Menschen zu tun.
Ja, und das erlebe ich hier ja auch. Ganz unterschiedliche Menschen, von bis. Und hier ist es durch die Art meiner Arbeit ja auch so, dass Menschen manches als erstes zu mir tragen, Sorgen, Freude, Ärger. Es ist aber anders als auf einem Campingplatz, wo ich ja auch gearbeitet habe. Da sind die Leute gerne schnell am Motzen und Klagen.
Du machst jetzt bei dem Projektchor mit?
Ja, etwas Neues, das macht mir richtig Spaß! Ich finde es überhaupt schön, dass hier in der Kirchengemeinde vieles locker ist und nicht ganz so steif und streng, gerade bei den Gottesdiensten. Würdig ist es trotzdem.
Andreas Heitmann wird im Gottesdienst am 24. September um 10 Uhr in sein Amt eingeführt.
Das Interview führte G. Bösemann