Harpstedt – Die Oma mochte es nicht, wenn Enkelin Gabriele Banko in Quakenbrück bei jeder sich bietenden Gelegenheit sang. „Du hast eine Stimme wie ein Saufbold!“, musste sich das Mädel in seiner Kindheit anhören. Banko scherte sich einen Dreck um das vernichtende Urteil, machte ihr Ding, studierte Gesang an der Frankfurter Musikhochschule und tourt nun wieder durch die Lande. In der Harpstedter Christuskirche ist die für ihre abgrundtiefe Stimme bekannte Sängerin am Sonntag, 20. August, 17 Uhr, live zu erleben – an der Seite von Konrad Seeliger (Flügel) und Johannes Grundhoff (Akkordeon).
„Illusion d’Amour“, der Titel ihres aktuellen Programms, klingt nicht von ungefähr nach purer Poesie. Tatsächlich huldigt Gabriele Banko damit französischen Ikonen, nämlich Chansonnier Charles Aznavour, Komponist Michel Legrand und Autor Jacques Prévert.
"Weil sich der Mensch nach mehr Liebe sehnt, als er hat, dichtet er Liebesgedichte und Liebeslieder. Die sind oft am schönsten, wenn sie sich von Illusionen nähren. " Gabriele Banko
„In Texten, Gedichten und Aphorismen nähert sich die Sängerin mal heiter, mal bissig, dem Thema Liebe im Spannungsfeld von Wunsch und Wirklichkeit“, verheißt der Veranstalter. Zusätzlich serviert sie Lieder, die einst Dalida und „die Knef“ sangen. Stücke von Paolo Conte, Astor Piazzolla und Cole Porter runden den Reigen ab.
„Weil sich der Mensch nach mehr Liebe sehnt, als er hat, dichtet er Liebesgedichte und Liebeslieder. Die sind oft am schönsten, wenn sie sich von Illusionen nähren. So berühren und treffen sie den Nerv unserer Verletzlichkeit und unserer Unzulänglichkeit“, erklärt Gabriele Banko die ihrem Bühnenprogramm zugrunde liegenden Gedanken.
Stimmfarblich nahe an „der Knef“
Wer ihre Stimme einer „Schublade“ zuordnen will, kommt auf der Suche nach halbwegs passenden Vergleichen wohl am ehesten auf Zarah Leander oder Hildegard Knef. Dass ihre Großmutter ihr Talent damals völlig verkannte, beweist allein schon der zweite Preis, den die Künstlerin bereits im Alter von 18 Jahren im Bundesgesangwettbewerb in Berlin gewann. Engagements an den Opern in Hamburg und Frankfurt unterstreichen ebenfalls ihre gesangliche Begabung. Auf der Bühne weiß Gabriele Banko obendrein mit gleichermaßen stilvollen und unterhaltsamen Anmoderationen zu gefallen.
Auch in Dünsen kennt man sie
In Harpstedt gastiert sie nach Angaben der evangelisch-lutherischen Christusgemeinde nun zum zweiten Mal. In Dünsen kennt man sie ebenfalls. Dort trat sie im Rahmen der Reihe „Kultur am Glockenturm“ in der Zufluchtskirche auf.
Passend zum Konzert am 20. August bietet die Kirchengemeinde neben den üblichen Getränken diesmal auch „Kaffee-Spezialitäten nach italienischem Vorbild“ an. Karten kosten im Vorverkauf 15 und an der Tageskasse 18 Euro pro Stück. Einlass ist ab 16.30 Uhr. Der Ticket-Vorverkauf läuft über Schreibwaren Beuke und das Kirchenbüro in Harpstedt sowie online über das Portal nordwest-ticket.de.
Quelle: Kreiszeitung online v. 27.07.2023