Am 18. September 2022 - 11 Uhr wird sie im Gottesdienst verabschiedet
Sonntagmorgen, 9.30 Uhr, Christuskirche Harpstedt. Die Glocken läuten, Blumen schmücken den Altar, Kerzen brennen. Alles ist aufgeräumt und sauber, wartet auf die Gottesdienstbesucher. Wer das alles vorbereitet? Unsere Küsterin Valentina Schmidt, seit 29 Jahren die gute Seele in Kirche und Gemeindehäusern.
Valentina, wann kamt ihr nach Harpstedt?
Juni 1991 kamen wir aus Kasachstan. Unsere neuen Nachbarn haben uns sehr freundlich aufgenommen und uns viel geholfen.
Hast Du in Kasachstan auch in der Kirche gearbeitet?
Nein, ich bin Fernmeldetechnikerin und war 16 Jahre bei der Post Telegrafistin. Eine Kirche gab es nicht, das war verboten. Die Gemeinde traf sich privat.
Wie wird man dann Küsterin?
Henry Eiskamp hat mir Mut gemacht mich zu bewerben. Gelernt habe ich von meiner Vorgängerin Dorle Sakschewski. Und ich bin jedes Jahr auf eine Fortbildung gefahren.
Was gehört zu Deinen Aufgaben?
Die Gemeinderäume reinigen, sie für Gruppen und die Sitzungen des Kirchenvorstands vorbereiten. Einmal wöchentlich wird die Turmuhr, eigentlich drei Uhren, aufgezogen. Früher habe ich die Glocken von Hand geläutet und die Heizung rechtzeitig angestellt. Heute geht vieles automatisch. Am meisten Freude macht mir die Vorbereitung der Kirche für die Gottesdienste.
Und die Außenanlagen?
Die Pflege, das Rasenmähen, Schneeräumen und die Wege sauber halten gehört natürlich dazu. Mein Mann hat sehr geholfen.
Wir singen viel im Gottesdienst. Hast Du ein Lieblingslied?
Ja, „Großer Gott, wir loben Dich“.
Und worauf freust Du Dich nun im Ruhestand?
Ich möchte mir Zeit nehmen, gemütlich frühstücken, Ausflüge und Fahrradtouren machen - und ich freue mich auf gemeinsame Oster- und Weihnachtsfeste mit der Familie.
Liebe Valentina, vielen Dank für das Gespräch. Wir danken Dir für alles und wünschen Dir nun alles Gute und Gottes Segen.
Das Gespräch führte A. Müller-Wiesner