Wieder ökumenisch und mit Hygienekonzept
Harpstedt – Das Dreikönigssingen erfüllt nicht nur den Zweck, Spenden seitens der Sternsingergruppen für das Kindermissionswerk der katholischen Kirche zu generieren. Es spendet zugleich selbst Hoffnung und Zuversicht. „Vielen Menschen ist es wichtig, dass der Segen ans Haus kommt. Gerade in solch schwierigen Zeiten wie diesen“, weiß Alexandra Meyer.
Sie hat sich für die katholische Christ-König-Gemeinde darum gekümmert, Mädchen und Jungen für das Sternsingen in Harpstedt und Umgebung zu gewinnen. Für die evangelische Christusgemeinde brachte sich Tina Cohrsen unterstützend ein. Beim Sternsingen die Ökumene zu leben, gilt als eine Harpstedter Besonderheit mit Tradition.
Die Kinder werden selbstverständlich alle geltenden Beschränkungen einhalten und in keins der Häuser gehen, die sie besuchen.“
Die gute Nachricht: Ein Dreikönigssingen wird es nach dem kommenden Jahreswechsel wieder geben; die weniger gute: Auch diesmal muss dem weiterhin besorgniserregenden Corona-Infektionsgeschehen Rechnung getragen werden, zumal sich die extrem ansteckende Omikron-Virusvariante rasant ausbreitet und den Epidemiologen Sorgenfalten auf die Stirn treibt.
„Die Kinder werden selbstverständlich alle geltenden Beschränkungen einhalten und in keins der Häuser gehen, die sie besuchen“, sagt Alexandra Meyer. Zugleich hofft sie, dass es zumindest möglich sein wird, das eine oder andere Lied im Freien auf Abstand zu singen – gegebenenfalls mit Maske, falls das erforderlich sein sollte. Während der Sternsinger-Aktion 2021, die bereits im Zeichen der Pandemie stand, hatte selbst das unterbleiben müssen. Das Hygienekonzept sei aber gut und wirksam gewesen, betont Alexandra Meyer rückblickend. Es sei zu keinerlei Coronavirus-Übertragungen gekommen.
Am Sonntag, 9. Januar 2022, werden 16 Sternsinger im Alter von sechs bis 13 Jahren nicht nur im Flecken Harpstedt, sondern auch in umliegenden Mitgliedskommunen der Samtgemeinde unterwegs sein. „Vier Gruppen bilden sich“, kündigt Alexandra Meyer an; eine davon rekrutiere sich aus der evangelischen Gemeinde.
Die Kirche stelle Schnelltests für Selbsttestungen zur Verfügung. Bei den Fahrdiensten werde darauf geachtet, dass nur Geschwister- und Nachbarskinder in einem Auto säßen. „Das soll sich möglichst wenig vermischen“, sagt Meyer.
Wer wünscht Besuch? Anmeldungen erbeten
Sie nimmt ab sofort unter der Telefonnummer 04244/96 55 55 Anmeldungen von Haushalten in Harpstedt „und umzu“ entgegen, die einen Besuch der Sternsinger wünschen. Genauso gut möglich ist es, sich in der katholischen Kirche an der Freistraße, Ecke „Hohe Sünn“, in eine Namensliste einzutragen.
Wahlweise in Kreide oder als Aufkleber werden die Kinder den Segensspruch „Christus Mansionem Benedicat“ („Christus, segne dieses Haus“) an den Haustüren hinterlassen, und zwar in Form des Kürzels C+M+B. Davor steht eine 20, dahinter eine 22 – in Anspielung auf das neue Jahr (2022).
„Ein Kinderrecht weltweit“
Das Motto des kommenden Dreikönigssingens lautet „Gesund werden. Gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit.“ Thematisiert wird diesmal die Gesundheitsversorgung von Mädchen und Jungen auf dem Schwarzen Kontinent. „In Afrika sterben täglich Babys und Kleinkinder an Mangelernährung, Lungenentzündung, Malaria und anderen Krankheiten, die man vermeiden oder behandeln könnte. Die Folgen des Klimawandels und der Coronapandemie stellen zusätzlich eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen dar. Laut Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen hat jedes Kind ein Recht auf Gesundheit. Die Sternsinger-Partner setzen sich mit vielfältigen Programmen weltweit für die Verwirklichung dieses Rechts ein“, betonen die beiden Trägerorganisationen; dazu gehört neben dem Kindermissionswerk der Bund der Deutschen Katholischen Jugend.
Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder
Die Spenden der besuchten Haushalte sollen dazu beitragen, mithilfe von Projekten die Gesundheitssituation der Mädchen und Jungen in Ägypten, Ghana und dem Südsudan zu verbessern. Seit 1959 hat sich das Dreikönigssingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder gemausert: Bis heute sind rund 1,19 Milliarden Euro in mehr als 75 .600 Projekte geflossen.
Im Rahmen des Dreikönigssingens 2021 hatten die Harpstedter Sternsinger mehr als 70 Haushalte besucht. Wenn jede Gruppe rund 20 übernehme, sei das Pensum erfahrungsgemäß in zweieinhalb bis drei Stunden zu schaffen, weiß Alexandra Meyer. Laut Kindermissionswerk dürfe die Sternsinger-Aktion nach derzeitiger Lage der Dinge wieder stattfinden; allerdings sei ein Hygienekonzept Voraussetzung.
Quelle: Kreiszeitung Online 25.12.2021