Harpstedt feiert die Baustellen-Band
Harpstedt - Mit „Herr deine Gnade“ hat die Baustellen-Band ihr Debüt-Konzert vor rund 100 Zuhörern in der Harpstedter Christuskirche eröffnet. Nach wenigen Takten klatschte das Publikum im Takt mit. Das blieb während des ganzen Auftritts so, zumindest bei den schwungvolleren Titeln. Die Kirchgänger feierten die Musiker regelrecht.
Die Bühne stand noch, denn einige Stunden zuvor hatte die Combo, die angesichts ihrer stattlichen personellen Stärke fast schon eine „Big Band“ ist, den Baustellengottesdienst – wie gewohnt – musikalisch umrahmt. Klangliche Vielfalt, diverse Vokalisten, die sich beim Singen abwechselten, sowie ein stimmiger Mix aus Balladen und Up-Tempo-Stücken ließen den Genuss christlicher Popmusik für die Zuhörer nicht langweilig werden. „Mittelpunkt“, „Freude – Etwas in mir“ oder auch „Rückenwind“ hießen nur einige der vielen vorgetragenen modernen Kirchen- und Lobpreislieder.
Die Band, in der aktuell insgesamt gut 15 Mitstreiter singen oder Instrumente wie Cello, Geige, Akkordeon, Klavier, Gitarre, Bass, Flöte, Percussion und Schlagzeug spielen, ist ein Produkt der Baustellengottesdienste und durch Mundpropaganda seit ihren Anfängen deutlich gewachsen. Ein modernes Gottesdienstformat funktioniert schwerlich mit „konventionellen“ Kirchenliedern auf Orgel oder Klavier – das war bereits den Machern der früheren Reihe „Lebendig & Anders“ in der Dünsener Zufluchtskirche klar. Und zu dieser Erkenntnis kam auch die Vorbereitungsgruppe für die Baustellengottesdienste, die selbst Baustellen-Bandmitglieder in ihren Reihen hat.
Kleiner Wermutstropfen: Beim Debüt-Konzert konnte mit Klaas Akkermann nur einer der beiden musikalischen Leiter mitwirken; Jan Ziemann, der andere, fehlte krankheitsbedingt. Für eine emotionsgeladene, temperamentvolle Moderation sorgten die Teamer Lasse Niemann und Matti Ertel.
Die Liedtexte wurden auf die Leinwand im Gotteshaus projiziert, sodass die Zuhörer sie mitsingen konnten. Um Licht und Technik kümmerten sich ebenfalls Teamer; einer davon spielte sogar spontan als Gitarrist in der Baustellen-Band mit. Die Weinstandgruppe trug mit dazu bei, der Veranstaltung zum Erfolg zu verhelfen.
„Uns hat das wirklich viel Freude gemacht. Die Stimmung war super. Wir haben einige Zugaben gegeben. Was die Zuhörerzahl angeht, gibt es sicher noch Luft nach oben, aber der Besuch war wirklich okay. Dass wir mit Eigengewächsen aus Harpstedt und Umgebung ein so tolles Konzert hinbekommen haben, finde ich stark“, resümierte Bandmitglied Klaus Corleis auf Nachfrage unserer Zeitung. Eine Eintagsfliege wird das Event nach seiner Überzeugung nicht bleiben. Der Eintritt war beim Debüt am Sonntag kostenlos. Die Kollekte ergab mehr als 300 Euro. Dieses Geld sei für das Baustellengottesdienst-Projekt bestimmt, so Corleis.
Die Formation übt natürlich auch. Sie trifft sich immer am Freitag vor einem Baustellengottesdienst. Hinzu komme einmal im Jahr ein Probentag oder -nachmittag, so Klaus Corleis. In die Band seien übrigens auch Leute gerückt, „die vorher nicht viel mit der Kirchengemeinde zu tun hatten“.
Quelle: Kreiszeitung-Online 16.05.2019