Harpstedt - Waidmännisch geht es am Sonntag, 5. November, ab 17 Uhr in der Harpstedter Christuskirche zu: Die Jagdhornbläsergruppe des Hegerings Harpstedt bläst dann die Hubertusmesse – mit Unterstützung von Frank Grape am Parforcehorn. Die Predigt hält Pastor Gunnar Bösemann. Dem Gottesdienst schließt sich anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Bläsergruppe ein gemütliches Beisammensein – eventuell bei Knipp und/oder Wildbratwurst – auf dem Marktplatz an.
Die rein instrumentale Hubertusmesse erklingt vielerorts für gewöhnlich um den 3. November herum – nicht nur zu Ehren Gottes, sondern vor allem in Erinnerung an den heiligen Hubertus von Lüttich (* um 655 in Toulouse, † 30. Mai 727). Der junge Edelmann soll die Jagd als Selbstzweck betrachtet haben und ihr ausschweifend nachgegangen sein. Das änderte sich einer Legende zufolge nach einem Schlüsselerlebnis: Während der Jagd erschien Hubertus laut Überlieferung ein prächtiger Hirsch mit einem Kruzifix zwischen den Sprossen des Geweihs, der ihn angeblich läuterte und bekehrte. Hubertus soll fortan Achtung vor der Kreatur bewiesen haben. Und genau auf dieser Grundhaltung basiert die „Waidgerechtigkeit“, die sich die Jägerschaft noch heute als einen zentralen Verhaltenskodex auf ihre Fahnen schreibt. Der heilige Hubertus avancierte nicht nur zum Schutzpatron der Jagd, sondern auch der Hunde, Schützen, Kürschner, Metzger, Metallbearbeiter, Büchsenmacher, Optiker, Mathematiker und Hersteller von mathematischen Geräten.
Der 3. November wird „Hubertustag“ genannt. An jenem Tag waren im Jahr 743 die Reliquien des heiligen Hubertus erhoben worden. 825 wurden sie nach Andagium in den Ardennen übertragen. Unter dem späteren Namen Saint-Hubert erlangte dieser Ort noch im Mittelalter als Wallfahrtsstätte Bekanntheit.
Die Hubertus-Reliquien sind indes schon seit der Zeit der Französischen Revolution unauffindbar.
Quelle: Kreiszeitung 12.10.2017