Kinder haben viele Ideen, wie sie Gutes tun können

Nachricht 08. März 2015
2015-03-09KreiszeitungWGT
Im Anschluss an die Kinderkirche bastelten die jungen Teilnehmer Indiaka-Bälle – ein Spielzeug, das auf den Bahamas äußerst beliebt ist. Foto: Kreiszeitung/Nosthoff

Bilder, Theaterstücke und Bastelaktion anlässlich des Weltgebetstages

Harpstedt - (Kreiszeitung 09.03.2015 - A. Nosthoff) Eine virtuelle Reise auf die Bahamas unternahmen am Sonnabend die Vier- bis Zwölfjährigen der Kinderkirche in Harpstedt. Anlässlich des diesjährigen Themas des „Weltgebetstages der Frauen“ zeigte Pastorin Elisabeth Saathoff auf einer Großbildleinwand neben dem Altar Bilder von dem karibischen Inselstaat, besprach die Eindrücke mit den Kindern und erzählte zusammen mit den jugendlichen Betreuern, die kleine Theaterstücke vorbereitet hatten, eindrucksvolle Geschichten zu den Fotos.

Die Kinder, die sich auf Picknickdecken vor dem Altarraum versammelt hatten, betrachteten gebannt die Bilder mit den vielen fremden und doch irgendwie bekannten Eindrücken: Bilder von Sonne, Meer und Strand, von den Menschen, die auf den Bahamas leben, und auch von kirchlichen Festen, die die Menschen dort feiern: So wusste Johann sofort, dass es die katholische Erstkommunion sein musste, bei der die Mädchen wie kleine Bräute vor dem Altar stehen. Und das Foto mit dem Baby im weißen Kleid? „Da wird eine Hochzeit gefeiert“, vermutete die kleine Marie. „Wahrscheinlich doch eher eine Taufe. Normalerweise kommen die Babys ja erst nach der Hochzeit“, meinte Saathoff.

Auch das Auseinandersetzen mit einer biblischen Geschichte gehört stets zur Kinderkirche, die an jedem ersten Sonnabend im Monat von 10 bis 12 Uhr in der Christuskirche oder dem Pfarrhaus angeboten wird. Die Kinder lauschten den „Jüngern“ Rike Hannekum und Ben Garrels, die erzählten, wie Jesus ihnen plötzlich wie ein Diener die Füße gewaschen habe. Von der ungewöhnlichen Geste waren die Jünger anfangs irritiert. „Aber ich muss zugeben, das hat mir voll gut getan“, gestand „Jüngerin“ Rike ihrem Kollegen Ben. Der wusste noch genau, was Jesus dabei zu ihnen gesagt hatte: „Das ist ein Beispiel. Später sollt auch ihr einander und anderen dienen.“ Da mussten sich die Jünger aber doch fragen: „Sollen wir jetzt anderen ständig die Füße waschen?“ Ben vermutete: „Ich glaube nicht. Wir sollen anderen etwas Gutes tun, das sie vielleicht ähnlich freut, wie, wenn jemand ihnen nach einem langen heißen Sommertag die Füße wäscht.“

Den Kindern fiel auf Anhieb ein, was so etwas Gutes sein könnte: Vorschläge wie beim Aufräumen helfen, mit Mama im Garten arbeiten, den Geschirrspüler ausräumen oder jemandem bei den Hausaufgaben helfen, kamen prompt.

Auch die Betreuer Jan Erik Strupat und Louisa Holthusen spielten in dem Zusammenhang als Kinder von den Bahamas eine Szene vor. „Das ist ja eine schöne Geschichte, aber ich bin doch nicht Jesus“, erklärte Jan Erik anfangs. Louisa jedoch sagte: „Naja, ich glaube, manchmal bist du doch ein bisschen wie Jesus. Zum Beispiel neulich auf dem Fußballplatz, als die anderen das Flüchtlingskind Paolo aus Haiti nicht mitspielen lassen wollten. Da hast du gesagt, wenn er nicht mitspielt, spielst du auch nicht mit.“ Diese Botschaft kam bei den Kindern an.

Neben den Geschichten gab es auch eine Bastelaktion. Gemeinsam fertigten die Mädchen und Jugen Indiaka-Bälle, ein Spielzeug, das auf den Bahamas beliebt ist. Zur Stärkung gab es anschließend „Bahama-Mama“-Cocktails, Fladenbrot und Bahamas-Kuchen.

Die nächste Kinderkirche wird ausnahmsweise am zweiten Sonnabend des Monats, am 11. April, thematisch im Zusammenhang mit der Ferienspaßaktion am 10. April von 15. 30 bis 17.30 Uhr angeboten.

Quelle: Kreiszeitung v. 09.03.2015